BARF für Dackel: Das müssen Hundehalter wissen

Es mag kurios klingen, aber auch der kleine Dackel mit seinen kurzen Beinchen und dem langen Rücken ist ein Nachfahre des Wolfes. Natürlich hat es viele Jahre gedauert, bis aus dem wilden Wolf ein domestiziertes und schließlich sogar in Rassen unterteilbares Heimtier geworden ist. Und so unterschiedlich Wolf und Dackel aussehen mögen; ihre Nahrungspräferenzen sind ganz ähnlich. Daher entscheiden sich auch Dackelhalter gerne für die BARF Ernährung. Das gelingt aber nur, wenn solides Vorwissen vorhanden ist.

 

BARF ist mehr als nur Rohfleisch-Fütterung

 

Wer glaubt, bei BARF handele es sich um nicht mehr oder weniger als das Befüllen des Dackelnapfes mit rohem Fleisch, liegt grundlegend falsch. Fleisch spielt zwar bei BARF eine wichtige Rolle, muss aber zwingend mit weiteren Futterkomponenten kombiniert werden. Das ist wichtig, denn Fleisch alleine liefert dem Dackel nicht alle Nährstoffe, die er für ein gesundes Leben benötigt. Wölfe fressen in der freien Natur schließlich auch nicht nur das Fleisch ihrer Beute, sondern auch deren Mageninhalt sowie Pflanzen.

 

Es kommt also auf den richtigen Mix an, wenn BARF beim Dackel funktionieren soll. Auch Fleisch ist hier nicht gleich Fleisch. Halter sollten die wichtigen Unterschiede zwischen Muskelfleisch und Innereien kennen, denn beides hat bei dieser Ernährungsform seine Daseinsberechtigung.

 

Wie viel Futter ist gut für den Dackel?

 

Riesige Mengen muss der Dackel nicht fressen. Darf er auch gar nicht, denn Dackel neigen gerne zu Übergewicht und das kann sich auch bei BARF einstellen. Wer sich unsicher ist, nutzt während der Anfangszeit am besten eine bewährte Grundregel für die Berechnung der Tagesmenge in Gramm.

 

Hier wird das Gewicht des Hundes mit dem Faktor 0,02 multipliziert. Die Formel sieht dann so aus:  Gewicht (in Gramm)  x 0,02 = Tägliche Futtermenge (in Gramm). Die Zusammensetzung der BARF Ernährung sieht laut Grundregel so aus: Etwa zwanzig Prozent pflanzliche Nahrungsmittel und achtzig Prozent Fleisch.

 

Je nach Dackelart kann der so ermittelte Wert selbstverständlich variieren. So bekommen

 

  • Kaninchenteckel (Gewicht etwa 3,5 Kilogramm) rund 70 Gramm,
  • Zwergteckel (Gewicht vier bis fünf Kilogramm) etwa 80 bis 100 Gramm,
  • und Standardteckel (Gewicht etwa sieben bis neun Kilogramm) knapp 140 bis 180 Gramm Futter täglich.

 

Ob die ausgewählte Futtermenge stimmt, finden Dackelbesitzer durch das Beobachten ihres Hundes heraus. Legt er an Gewicht zu, ist zu viel im Napf, nimmt er ab, darf die Menge erhöht werden und bleibt das Gewicht stabil, stimmt alles.

 

Das gilt selbstverständlich nur für ausgewachsene Hunde. Bei Welpen sollte genauer hingesehen werden. Hier kann der behandelnde Tierarzt unter Umständen konkrete Mengenangaben nennen, die sich für heranwachsende Dackel eignen. Auch bleibt der Bedarf nicht immer konstant. Liegt der Dackel im Winter gerne faul auf der Couch, ist weniger Futter besser. Und ist er im Sommer den ganzen Tag auf Achse, verträgt er etwas mehr. Auch Erkrankungen und besondere Umstände können den Futterbedarf beeinflussen.

 

Bestandteile gesunder BARF Mahlzeiten für Dackel

Wie bereits erwähnt, darf BARF Ernährung für den Dackel nicht nur aus Fleisch bestehen. Die folgende Liste zeigt auf, was gefüttert werden kann und gibt einen Einblick in die Gründe hierfür.

 

Rohfleisch

 

Rohes Fleisch liefert dem Dackel nicht nur Eiweiß und Fett, sondern auch viele wichtige Vitamine sowie Mineralstoffe. Gefüttert werden darf hier, was schmeckt. Lediglich Schweinefleisch ist mit Vorsicht zu genießen und gehört nicht roh in den Dackelmagen. Sonst besteht das Risiko, dass sich der Hund mit dem gefährlichen Aujetzki-Virus infiziert.

 

Innereien

 

Das „Innenleben“ von Tieren ist ein wunderbarer Vitamin- und Mineralstoffspender. So stecken in Leber zum Beispiel Mineralstoffe wie Eisen und Kupfer sowie die Vitamine A und B. Leber jedoch sollte besser maßvoll im Napf landen, denn sie ist reich an Glykogen, das im Hundekörper eher schlecht abgebaut wird. Einmal in sieben Tagen darf die BARF Mahlzeit aber durch Leber ergänzt werden.

 

Ebenfalls vorteilhaft bei BARF für Dackel sind Mägen von Wiederkäuern. Da diese Tiere sich von Pflanzen ernähren, sind ihre Mägen reichlich versorgt mit wertvollen Vitaminen für den Hund. Gleiches gilt auch für Pferdemägen. Diese Leckereien gehören also auf jeden Fall zu gesunder BARF Ernährung.

 

(Eventuell) Fisch

 

Ein Stückchen Lachs pro Woche ergänzt die BARF Ernährung sinnvoll, denn es versorgt den Hund mit essenziellen Fettsäuren. Häufigeres Füttern ist aber nicht klug, da Lachs Thiaminase enthält, das einen Mangel an Vitamin B1 fördern kann. Wer keinen Fisch füttern möchte, kann auch Lebertran verwenden. Häufig stammt Lebertran vom Dorsch und liefert viele Vitamine wie D, A und E. Auch Lebertran sollte nicht jeden Tag gegeben werden, sondern höchstens zweimal wöchentlich.

 

Knochen

 

Geht es um die Versorgung des Dackels mit Mineralstoffen, sind Knochen unschlagbar. Und auch wenn Knochen in Form gekochter Küchenreste absolut verboten für Hunde sind, gilt das nicht für den Rohzustand. Dann nämlich splittern nicht einmal Geflügelknochen, vor denen sonst oft gewarnt wird. Rohe Knochen unterstützen die Pflege der Zähne, was gerade bei den zu Zahnstein neigenden Dackeln sehr gut ist. Das A und O beim Knochen ist und bleibt aber: Nicht kochen!

 

Hochwertiges Öl

 

Öl ist Fett. Und Fett braucht der Hund, damit sein Körper auch die Vitamine A, D, E und K aufnehmen kann. Darüber hinaus spielen essenzielle Fettsäuren wie Linol- und Alpha-Linolensäure wichtige Rollen beim Schutz und der Entwicklung der Nerven, des Gehirns und des Immunsystems. Ein Löffelchen kaltgepresstes Hanf- oder Leinöl im Napf ist daher gut für den Dackel.

 

Gemüse und Obst

 

Gemüse und Obst spenden Vitamine, Ballaststoffe und andere wertvolle Nährstoffe. Gefüttert werden darf selbstverständlich nur, was nicht giftig für den Hund ist und was bereits gut reifen konnte. Um die Verdauung und Verwertung von Obst und Gemüse zu fördern, sollten Herrchen und Frauchen beides vor der Fütterung in den Mixer geben.

 

Braucht der Dackel Nahrungsergänzung?

 

Ob spezielle Zusatzpulver notwendig sind, um den Dackel gesund zu ernähren, ist umstritten. Keinesfalls empfehlenswert aber sind „All-in-One“ Produkte, da diese nicht auf den individuellen Bedarf des Hundes zugeschnitten sind und gegebenenfalls sogar Schäden verursachen können.

 

Wer gerne mit Zusatzmitteln arbeiten möchte, kann beispielsweise Kräuter, Seealgen-Pulver, Grünlippmuschelpulver oder auch Bierhefe geben. Hier ist es jedoch wichtig, sich vorab genau zu informieren, was bei der Fütterung zusätzlicher Ergänzungsmittel beachtet werden muss.

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