Wie kann ich meinem Dackel das Bellen abgewöhnen?

Bellt dein Dackel öfter als eigentlich nötig? Reagiert er auf alles was sich bewegt oder ihm suspekt erscheint, mit lautstarkem Missfallen? Beschweren sich vielleicht auch schon deine Nachbarn wegen Lärmbelästigung und dein Vermieter droht dir mit der Kündigung? Bist du mit deinen Nerven und deinem Latein langsam am Ende? Dann bist du hier genau richtig! Wir erklären dir, wie du deinem Dackel das Bellen abgewöhnen kannst. Du erfährst auch einiges über die konkreten Ursachen von Bellen und welche Maßnahmen bei welcher Ursache helfen könnten. Einige kennst du vielleicht schon oder hast zumindest davon gehört. Durchaus sind aber auch ein paar neue Eindrücke dabei, die du unbedingt ausprobieren solltest. Und am Ende verläuft euer Zusammenleben vielleicht sogar ganz ohne Bellen und den damit verbundenen Stress.

Warum bellt mein Dackel?

Generell ist Bellen ein nützliches Kommunikationsmittel, mit dem sich Hunde untereinander verständigen. Dein Dackel kann aber auch Bellen, um deine Aufmerksamkeit zu erlangen. Die Auslöser sind dabei so verschieden, wie die Reaktionen selbst. Manche Hunde lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen, während andere sofort alles anbellen. Dackel gehören zu der wachsamen Sorte Hund, die gerne beobachtet und sich ebenso gerne mitteilt. Oft möchten sie ihre geringe Körpergröße, durch lautstarke Äußerungen wettmachen. Bellen wird dann schnell zu einer schlechten Angewohnheit, die sich von dir aber durchaus beeinflussen lässt.

Die verschiedenen Ursachen für Bellen

Mangelnde Auslastung oder Langeweile

Sei dir darüber bewusst, dass du einen Hund besitzt, der ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurde. Dackel sind besonders aktiv und möchten ihren Jagdtrieb in vollen Zügen genießen. Das heißt für dich: beschäftige deinen Hund. Tust du das nicht, wird er dich irgendwann dazu auffordern – und das lautstark! Lange Spaziergänge reichen hier aber meist nicht aus. Biete deinem Dackel Nasenarbeit und Jagdspiele. Diese wird er besonders gut zu schätzen wissen. Zudem fordern 10 Minuten Nasenarbeit, deinen Dackel mehr, als ein zweistündiger Spaziergang. Wird er ausreichend gefordert, wird ihm auch nicht langweilig. Hat er sich daran gewöhnt, dass er regelmäßig schnüffeln und jagen darf, wird er diese Dinge auch nicht mehr durch Bellen einfordern.

Fallbeispiele:

  • Hund bellt, wenn er alleine ist
  • Hund bellt am Gartenzaun

Bellen aus Freude oder vor Aufregung

Für deinen Dackel bist du der beste Freund, den er je hatte und je haben wird. Dies möchte er dir natürlich so oft wie möglich mitteilen. Wiedersehensfreude kann sich in diesem Fall schon mal etwas lauter abspielen. Wenn du längere Zeit außer Haus warst, wird dich dein Dackel mit freudigem Bellen begrüßen. Denn er hat dich ja so sehr vermisst. Bellt dein Hund, wenn du dich für die Gassirunde fertig machst, dann möchte er dir nur mitteilen, dass er sich auf die gemeinsame Zeit freut. Aber auch das freudige Bellen, kann mit der Zeit zur Belastung werden. Gerade dann, wenn sich Nachbarn darüber beschweren. Hier könnte es hilfreich sein, dass dein Dackel auf ein Abbruchkommando reagiert. Wie du ihm dieses beibringst, erfährst du im Abschnitt „Abbruchkommando erlernen“.

Fallbeispiele:

  • Hund bellt Besucher an
  • Hund bellt, wenn es klingelt

Bellen aus Angst oder Unsicherheit

Empfindet dein Dackel Angst oder Unsicherheit, kann es durchaus sein, dass er dies durch Bellen äußert. Dieses ist zudem enorm unnachgiebig und langanhaltend. Zu solchen Situationen kann es im eigenen Heim, während der Autofahrt, beim Tierarztbesuch oder beim Spaziergang kommen. In allen Fällen durchlebt dein Dackel eine enorme Stresssituation, die Gesundheit und Seelenwohl negativ beeinflusst. Deine Aufgabe besteht also darin, ihm Angst und Unsicherheit auf Sanfte Weise zu nehmen. Hast du damit Erfolg, wird er auch keinen Grund mehr sehen, um zu bellen.

Fallbeispiele:

  • Hund bellt, wenn er alleine ist
  • Hund bellt Besucher an
  • Hund bellt im Auto oder beim Tierarzt

Erlerntes Bellen

Wie oben schon genannt, bellt dein Dackel vielleicht auch nur, um deine Aufmerksamkeit zu erlangen. Hat er damit Erfolg, eignet er sich diesen Trick schnell an. Wenn er genügend bellt, bekommt er vielleicht endlich sein Futter oder ein Leckerli. Für ihn lohnt sich das anhaltende Bellen natürlich, während es für dich zur Belastung wird. Wenn die schlechte Angewohnheit einmal gefestigt ist, wird es sehr schwer, sie wieder abzugewöhnen. Doch nichts ist unmöglich, Übung macht schließlich den Meister. Während dein bellender Dackel vergeblich auf sein Erfolgserlebnis hofft, wirst du mit Durchhaltevermögen und Konsequenz endlich zum Ziel gelangen: dein Dackel hört mit der Zeit auf zu bellen.

Allgemeine Tipps gegen Bellen

Erziehung beginnt im Welpenalter

Bereits im Welpenalter legst du den Grundstein einer erfolgreichen Erziehung. Das Bellen deines Dackels kannst du bereits von Anfang an beeinflussen und in die richtige Richtung lenken. Es heißt ja nicht, dass dein Hund nie bellen darf. In den richtigen Situationen ist es sogar erlaubt, andernfalls würde es in eurer Beziehung an Kommunikation fehlen. Generell gilt: erwünschtes Verhalten wird belohnt, unerwünschtes Verhalten korrigiert. Wenn dir dies zu Beginn etwas schwer fällt oder dir die Konsequenz fehlt, kannst du unterstützend eine Welpenschule besuchen.

Abbruchkommando erlernen

Um deinem Dackel ein Abbruchkommando beizubringen, musst du ihm zunächst das Bellen auf Kommando beibringen. Dies lässt sich sehr leicht im Spiel oder mit dem Clickertraining realisieren. Das Abbruchkommando dient anschließend dazu, das Bellen zu beenden. Mit der Zeit wird dein Dackel lernen, dass er sein Bellen auf deinen Wunsch hin zu unterlassen hat. Dafür bekommt er dann natürlich auch eine Belohnung.

Ruhig bleiben

Bellen geht in der Regel mit innerer Anspannung einher. Beginnt dein Hund zu bellen und du verlierst die Beherrschung, verstärkst du sein Problem nur. In solchen Fällen solltest du lieber die Ruhe zu bewahren. Wirkst du gefestigt und gelassen, überträgt sich das auch auf deinen Dackel und er kann sich schneller wieder entspannen.

Ermögliche Sozialkontakte

Dein Dackel kann viel von dir lernen. Er kann aber auch viel von seinen Artgenossen lernen. Situationen die dein Hund bisher nur mit Bellen lösen konnte, interessieren ihn im Rudel plötzlich nicht mehr. Regelmäßige Hundetreffen können euer Training also enorm unterstützen.

Sonderfall Anti-Bell-Halsband

Sicher hast du schon von Anti-Bell-Halsbändern gehört und fragst dich, ob dies in eurem Fall eine Option wäre. Grundsätzlich handelt es sich dabei um ein Erziehungshalsband als eine unterstützende Maßnahme, dass aktiviert wird, wenn dein Dackel zu bellen anfängt. Mittels Vibration soll der Hund dann vom Bellen abgelenkt werden. Klingt zunächst vielversprechend, ist es aber nicht. Bellen hat in der Regel eine bestimmte Ursache, die du herausfinden musst. Anschließend solltest du diese Ursache beseitigen, damit auch das Bellen aufhört. Anti-Bell-Halsbänder unterdrücken lediglich das Symptom (Bellen) und beheben nicht die Ursache. Dies kann bei ängstlichen und unsicheren Hunden sogar nach hinten losgehen. Dein Dackel verliert das Vertrauen in dich und wird seine Ängste anders zum Ausdruck bringen, fängt vielleicht zu beißen an. Deshalb solltest du auf Erziehungshalsbänder lieber verzichten.

Fazit

Bellen ist immer das Symptom einer bestimmten Ursache, die du als Hundehalter herausfinden und beheben musst. So ersparst du dir eine Menge Ärger und deinem Hund eine Menge Stress. Nicht jede Methode funktioniert auch bei jedem Hund, sollte aber dennoch ausprobiert werden. Wenn du dennoch keinen Erfolg hast, kannst du eine Hundeschule besuchen und mit einem Experten an euren Problemen arbeiten. Halte durch, bleibe konsequent und bewahre in jedem Fall die Ruhe! So wirst du schnell Erfolg haben!

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