Fahrradtouren sind einfach schön. Gemeinsam mit dem eigenen Hund machen sie sogar noch mehr Freude. Für Dackelhalter ist das Fahren an der Leine nicht geeignet. Dackel fahren am besten in Körben oder Anhängern mit.
Warum Dackel nicht neben dem Fahrrad herlaufen sollten
Machen wir uns nichts vor: Ein Dackel ist einfach kein Dauerläufer. Die sowieso schon kurzen Beine sind bei nicht wenigen Dackeln auch noch ordentlich gebogen. Durch den vergleichsweise langen Körperbau wird der Dackel auch nicht gerade wieder zum Athleten unter den Hunden.
Dafür wurde der Dackel auch nie gezüchtet. Dackel sind Kurzstrecken-Flitzer. Früher stellten sie flink den Dachsen nach, indem sie sich in enge Bauten zwängten. Inzwischen sind Dackel sogar mehr Gesellschaftshunde denn Jagdhunde.
Zwingt man ein Tier mit einem solchen Körperbau zum langen Sprinten in einem bestimmten Tempo, leiden die Gelenke und das Rückgrat. Ein Dackel müsste selbst im langsamsten Tempo ordentlich springen, um mithalten zu können. Selbst wenn ein extrem sportlicher Dackel das anfangs mitmacht, ist die Gefahr von Langzeitschäden und Überforderung einfach zu groß.
Durch die niedrige Körperhöhe würde der Hund neben dem Fahrrad im Verkehr sehr wahrscheinlich auch übersehen werden.
Vom Fahrradfahren mit Leine und nebem dem Rad herlaufendem Dackel sei hiermit also dringend abgeraten.
Um doch gemeinsam mit Drahtesel und Dackel auf schöne Touren zu gehen, bieten sich gleich mehrere praktische und bequeme Lösungen an.
Körbe und Anhänger fürs Radfahren mit Dackel
Fahrradkorb für Dackel vorne
Für Dackel sind Fahrradkörbe hervorragend geeignete Transportmittel. Modelle, die am Lenker befestigt werden, bieten für Hund und Halter Komfort. Das Tier ist immer im Blickfeld des Menschen. Der Hund fühlt sich vor allem anfangs nicht alleine oder kann unbeaufsichtigt Faxen machen.Die Körbe sind sehr preisgünstig in der Anschaffung. Einfachste Modelle kosten ab 25 Euro. Richtig luxuriöse Körbe und Fahrradtaschen für Hunde kosten 70 bis 100 Euro.
Fahrradkörbe passend für den Gepäckträger
Wer auf die Übersicht verzichten kann, findet auch geeignete Hundekörbe, die auf dem Gepäckträger am hinteren Ende des Fahrrades befestigt werden. Hier haben auch etwas größere Körbe gut Platz.
Herrchen und Frauchen sehen den Hund dann allerdings nicht und Bewegungen des Tieres bringen das Fahrrad schneller aus dem Gleichgewicht.
Preislich liegen sie etwa im Bereich der Körbe für den Lenker oder sie sind etwas größer und damit auch ein kleines bisschen kostenintensiver.
Passende Anhänger für Dackel
Natürlich kann ein Dackel auch im Anhänger mitfahren. Fahrradanhänger für Hunde sind allerdings viel teurer in der Anschaffung als die Körbe für den Lenker oder den Gepäckträger.
Anhänger sind immer ganz geschlossen und bestehen aus Kunststoffmaterialien und leichten Alustangen.
Wirklich gute Fahrradanhänger für kleine Hunde mit guter Federung und TÜV-Sigel kosten ab 100 Eu
Offene Fahrradkörbe
Sichere und liebe Hunde können am Lenker auch im offenen Korb mitfahren. Trotzdem muss der Hund mit einer Leine vor dem Herausspringen gesichert werden. Sicher ist die Leine, wenn sie dem Tier nur ausreichend Spielraum für Sitzplatzwechsel und Wendungen innerhalb des Korbes gibt.
Fahrradkörbe mit Gitter oder Netz
Einfacher und sicherer sind geschlossene Fahrradkörbe. Modelle mit Drahtgestellen bieten mehr Frischluft und Aussicht. Alternativ haben die Körbe dichter geschlossene Sicherheitsnetze. Neben den klassischen Weidenkörben, gibt es Fahrradkörbe für Hunde, die Tragetaschen oder Transportboxen ähneln und sogar als solche Verwendet werden können.
Warum nicht gleich ein Lastenfahrrad kaufen?
Wenn Herrchen oder Frauchen eh nach einem neuen Drahtesel Ausschau halten, ist ein Lastenfahrrad eine hervorragende Lösung.
Die Räder mit großem Korb sind derzeit schwer im Kommen. Immer mehr Leute möchten der Umwelt zuliebe das Auto öfter stehen lassen und nicht nur mit dem Hund, sondern auch zum Einkaufen radeln.
Lastenfahrräder verfügen über große und sicher installierte Holzboxen (ähnlich einem Leiterwagen) oder Sitzschalen. Die Lastenkörbe sind fest in das Gestänge des Fahrrades integriert. Hier sitzen Hunde, Kinder und Einkäufe wirklich bombenfest. Natürlich gibt es auch für diese Körbe Schutzplanen, Netze oder Sicherheitsgitter.
Die Kosten liegen bei 1.000 bis 2.000 Euro.
So gewöhnt sich der Dackel ans Fahrradfahren
Der wichtigste Teil ist das Vermeiden vom Herausspringen oder nervösen Auf- und Abtapsen im Korb.
Junghunde lernen das Stillsitzen im Fahrradkorb am besten zeitgleich mit dem Üben der Grundkommandos „sitz“ und „bleib“. Am Anfang reicht ein Moment ruhiges Sitzen. Dann wird der Zeitraum immer weiter ausgedehnt.
Mit abnehmbaren Körben kann auch am Boden oder in der Wohnung geübt werden.
Grundsätzlich sollten unerfahrene Hunde zunächst mit geschlossenen Körben ans Radfahren gewöhnt werden. Durch das Gitter oder das schützende Netz sind sie automatisch ruhiger.
Ein älterer und braver Hund kann nach dem ersten Kennenlernen des Korbes sicher bald eine erste kleine Testrunde mitfahren.
Bei Junghunden dürfen Training und die Gewöhnung an neue Situationen nicht übertrieben werden. Welpen lernen in kleinen Einheiten. Anfangs reichen ein paar Augenblicke stillsitzen im Korb oder ein erstes sachtes Anschieben des Rades. Danach müssen sie neue Eindrücke in Ruhe verarbeiten.
Losfahren ist erst dann ratsam, wenn der Hund keine große Unsicherheit zeigt sowie sicher und gerne im Korb sitzt.